Eines der besten Beispiele für besonders schonende medizinische Eingriffe ist die minimalinvasive Chirurgie. Statt großer Einschnitte in den Körper sind dabei kleinste Öffnungen beispielsweise im Bauchnabel völlig ausreichend. Natürlich erfordern solche Operationsverfahren eine entsprechende Ausrüstung. Da alle Komponenten möglichst kompakt vor Ort eingesetzt werden müssen, eignen sich Kleinantriebe für diese Art der medizinischen Aktuatorik besonders. Hohe Leistung, kleinstes Volumen, sehr gut regelbar und für alle medizinischen Normen anpassbar sind sie optimal geeignet, wenn es um das verlängerte Fingerspitzengefühl des Operateurs geht.
Hierzu muss aber auch das eingesetzte „Operationsbesteck“ hohen Anforderungen an Flexibilität, Zuverlässigkeit und Ergonomie entsprechen. Exakt auf diese Forderungen des medizinischen Alltags abgestimmt hat die französische EndoControl aus La Tronche bei Grenoble ihr neues ViKY-System (Vision Control for endoscopY) entwickelt. Um die vielfältigen Möglichkeiten, die das System dem Operateur bietet, auf kleinstem Raum unterzubringen, arbeiteten die Entwickler mit dem Kleinantriebsspezialisten FAULHABER aus Schönaich zusammen. Moderne Kleinstmotoren mit Präzisionsgetriebe und Motion Controller setzen nun die Steuerbefehle des Chirurgen präzise um.
Flexibel und kompakt.
Das neue Endoskopiesystem wurde von Anfang an auf Flexibilität und kompakte Bauform hin ausgelegt. So sind alle Standardeingriffe in Bauchhöhle, Brustraum und anderen Körperhöhlungen mit dem Gerät möglich. Durch die geringe Baugröße gegenüber anderen Systemen kann der Operateur direkt am Bett des Patienten stehen. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil, da der Arzt so seine Erfahrung im direkten Kontakt mit dem Patienten einbringen kann und nicht nur auf vorgefilterte Angaben per Bildschirm angewiesen ist.
Durch die vergleichsweise geringen Anschaffungs- und Betriebskosten, die schon in der Konstruktion berücksichtigte leichte Sterilisierbarkeit und den geringen Abmessungen ist das neue System für viele Bereiche der Chirurgie einsetzbar. Damit erlauben die fein ansteuerbaren Antriebe so unterschiedliche Einsatzfelder wie in der Gynäkologie, Urologie oder gastrointestinale, bariatrische oder thorakoskopische Eingriffe gleichermaßen zu versorgen. Hier wird die Bandbreite der kompakten Antriebssysteme zum Wohle des Patienten ausgenutzt.
Leicht integrierbares Antriebssystem.
Naturgemäß sind für eine solche Aufgabe nur kleine, kompakte und doch leistungsfähige Motoren einsetzbar. Hier kann die moderne Antriebstechnik ihr Potential einbringen. Hohe Laufruhe dank der speziell an die Anforderungen des ViKY-Systems angepassten Kugellager sowie feinfühlige Reaktionen auf Steuerbefehle und eine hohe Leistungsdichte sprechen für sich. Der weite Einsatz-Temperaturbereich von -30 bis +125 °C ermöglicht auch übliche Desinfektion. Dank der hohen Lebensdauer ist die zuverlässige Funktion über einen langen Zeitraum gesichert, gerade bei medizinischem Gerät ein kaum zu gering anzusehender Pluspunkt. Die Drehzahl wird auf die jeweilige Aufgabe optimiert. Die Bandbreite an Untersetzungen von ca. 3 : 1 bis 1500 : 1 bietet reichlich Spielraum für optimale Anpassung von Drehzahl und Drehmoment, bis zu 700 mNm sind mit den Metallgetrieben möglich. Damit steht sowohl genug Kraft als auch hohe Präzision der über die Hallsensoren generierten Positionsauflösung an der Abtriebsswelle bereit.
In das ViKY-System integrierte, einstellbare Sicherheitsfunktionen wie Strom- und Drehzahlbegrenzung etc. ergänzen die kompakte Steuerzentrale. Dabei erfüllen sowohl die Steuerung wie auch der Motor alle EMV-Anforderungen für den Einsatz im medizinischen Umfeld.
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