Presse Einkauf
Presse Einkauf

Glockenankermotor

Um die technischen Nachteile eines T-Anker Motors zu umgehen, wurde der Glockenankermotor entwickelt. Seine Wicklung ist freitragend, wird also nicht auf einem Träger gewickelt.

Man spricht deshalb auch von freitragender Wicklung, Luftspaltwicklung, Glockenankerwicklung oder im englischsprachigen Raum vom „coreless design“. Die fehlende mechanische Stabilisierung durch den Träger wird mit einem Kunststoff kompensiert, der die einzelnen Wicklungen miteinander verbindet. Die Drehmomentübertragung von der Wicklung zur Welle erfolgt mittels einer Scheibe, dem Kommutatorteller, die auf einer Seite in der Wicklung befestigt ist. Auf diesem Kommutatorteller ist der Kommutator angebracht, der ebenfalls eine zylindrische Form aufweist. Der komplette Rotor, bestehend aus Wicklung, Kommutatorteller und Kommutator, erinnert an eine Glocke. Deshalb wird der Motor auch als Glockenankermotor bezeichnet.

Da die sonst üblichen Eisenbleche fehlen, ist das Trägheitsmoment dieser Rotorbauart im Vergleich mit konventionellen Rotoren von Gleichstrommotoren sehr gering. Dies erlaubt eine hohe Dynamik. Ebenfalls ergibt sich durch den eisenlosen Aufbau ein rastmomentfreier und sehr ruhiger Lauf des Rotors. Durch die fehlenden Ummagnetisierungsverluste erreicht der Glockenankermotor sehr hohe Wirkungsgrade.

Ein Nachteil ist allerdings bei dieser Bauweise zu beachten: Ohne die Kopplung an einen massiven Metallkörper kann weniger Wärme im Motor gespeichert werden. Dies reduziert die Überlastfähigkeit von Glockenankermotoren und muss bei der Auswahl des für die jeweilige Anwendung optimalen Motors beachtet werden.

Empfohlene Inhalte

An dieser Stelle finden Sie externe Inhalte von YouTube, die den Artikel ergänzen. Zum Abspielen des Videos den Button klicken.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Dabei können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.